scharfes Pflaster

Ich bin hier in Mexiko – im tiefsten Mexiko.

Die Ganghart hier ist ein wenig rauher als sonstwo. Man findet hier schnell Freunde – vor allem Amerikaner oder Europäer, sogenannte Gringos. Und jeder weiss eine Geschichte zu erzählen. Eine Geschichte wie gefährlich das Pflaster hier ist und wann er das
letzte Mal beraubt wurde …etc.

Vor zwei Tagen wurde hier jemand auf offener Straße erschossen – zwei Blocks von mir entfern – am hellichten Tag – ich hörte die Schüsse – 5 oder 6.

Tijuana ist nicht weit entfernt – gerademal 100km. Dort gibt es in Spitzenzeiten bis zu 4 Tote am Tag. Leichen, die eines unnatürlichen Todes das Zeitliche gesegnet haben.

Auf mich persönlich macht die Gegend hier keinen so unsicheren Eindruck. Doch bei einem kleinen Rundgang durch die Stadt wird einem dann schnell bewusst, dass hier für Geld alles, wirklich alles zu haben ist.

Von Medikamenten ohne Rezept (without prescription – dafür wird ganz offen geworben) … bis über Drogen und und und…

Sollte ich hier ungeschoren davonkommen?

Bis gestern glaubte ich schon. Doch heut früh das böse Erwachen. Kurz nachdem der Wecker klingelte spürte ich: da liegt was in der Luft.

Und als ich dann wie gewohnt die Leiter vom Schiff hinunterkletterte die knallharte Realität: statt meiner 2 Turnschuhe stand da nur noch einer.

Keine Frage – diesmal bin ich das Opfer.

Aber wer stiehlt nur einen Schuh? Nach einer kurzen scharfen Denkpause konnte ich  Das Täterfeld schnell auf alle einbeinigen Bewohner hier in Ensenada reduzieren.

Oder aber: der ständig zwischen den Booten umherstreunende Hund machte mir heute einen besonders frohen Eindruck. Der wird doch nicht …. !?!!!!

Wie auch immer, den geständigen Dieb werd ich wohl nie zu Gesicht bekommen.

 

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