gewagter Sprung

Seit einigen Tagen bin ich nun wieder solo unterwegs. In den  Kanälen hier in British Columbia herrscht teilweise eine recht  starke Strömung. Diese wechselt im Rhytmus von Flut und Ebbe ihre Zielrichtung und so bleibt täglich immer nur ein relativ kurzes Zeitfenster um mit dem Strom Richtung Süden zu gelangen.

Bei meiner Fahrt zum angepeilten Ankerplatz bemerkte ich zu meiner Rechten einen kleinen, “unbewohnten” Schwimmsteg. Das war eine gute Alternative, zumal der Wetterbericht für den nächsten Tag stürmischen Wind voraussagte.

Ein paar Handgriffe später waren die Fender ausgebracht. Doch das Anlandemanöver gestaltete sich dann einhand nicht ganz einfach. Es herrschte eine Strömung von ca. 3 Knoten und zudem frischte der Wind deutlich auf.

Bei solchen Bedingungen das Schiff zu verlassen um mit der Leine in der Hand auf den Steg zu springen will gut überlegt sein. Man hat nur einen Versuch – eben nur diesen einen Versuch um dann entweder mit, oder ev. auch ohne dem Schiff am Steg zu stehen.

Bei diesen Verhältnissen bleiben einem dann 3 oder maximal 4 Sekunden um das Schiff bitzschnell mit der Leine zu befestigen. Wenn das nicht klappt hat man bei diesen Bedingungen keine Chance das Schiff an der Leine zu halten. Und bei dem eiskalten Wasser wär es wohl ein sportlicher Versuch, aber im Grunde aussichtlos, dem Schiff hinterher zu schwimmen.

Sichtlich erleichtert erklomm ich dann den steilen Aufstieg um die kleine, derzeit unbewohnte Siedlung zu erkunden.

Port Leville hat eine recht lebhafte Vergangenheit und war zu früheren Zeiten eine gut frequentierte Poststation.

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